Kurz vor den Feiertagen – „Was mich bewegt“ von Lydia Bahn, Vorsitzende des Vorstandes

Liebe Mitglieder, liebe Mitunternehmer, lieber Vorstand,

pünktlich vor dem Weihnachtsfest reisten auch die letzten Fußballmannschaften mit ihrem Tross aus Qatar ab. Die deutschen Spieler haben bereits seit Anfang des Monats
Gelegenheit, sich auf die Festtage einzustellen. Für sie und Millionen begeisterter Fans ist es nicht besonders gut gelaufen.

Dagegen haben Mannschaften wie die der Marokkaner ihre Zuschauer begeistern können. Das Endspiel zwischen Argentinien und Frankreich wird als Spiel der Extraklasse
in die Fußballgeschichte eingehen. Für mich haben die besonders erfolgreichen Mannschaften eine Gemeinsamkeit: Die Überzeugung, dass außergewöhnlicher Einsatz
gepaart mit dem festen Willen zum Erfolg, Wege in neue Dimensionen öffnen. Das gilt übrigens für die Welt des Fußballs ebenso wir für zahlreiche andere Lebensbereiche.

Nicht nur als Vorsitzende unseres Verbandes, sondern auch als Unternehmerin ist es mir in den zurückliegenden Monaten oftmals schwergefallen, eine fachkundige und
strategisch kluge Ausrichtung unseres Landes zu erkennen. Vielmehr wurde ich den Eindruck nicht los, dass noch immer „Fahren auf Sicht“ angesagt ist. Damit stehen wir
heute nicht unbedingt besser da als vor einem Jahr um diese Zeit. Zugegeben, wer hätte geahnt, dass es in Europa noch einmal Krieg großen Ausmaßes geben würde?

Von einigen wenigen Ausnahmen abgesehen, steht die europäische Wertegemeinschaft vor einem Rätsel: Wie konnte es soweit kommen, dass Russland sich im Recht sieht, die
Ukraine in einem „Sonderoperation“ genannten Krieg anzugreifen und Teile des Territoriums zu annektieren. Für mich gleicht es einem Desaster, wenn wir auf der einen
Seite im Rahmen der Pandemie um jedes einzelne Menschleben kämpfen und auf der anderen Seite täglich neue Kriegsopfer in der Ukraine zu beklagen haben.

Rückblickend ist es kaum zu glauben, dass sich Deutschland in einem schleichenden Prozess gerade bei der Einfuhr von Gas in die Abhängigkeit maßgeblich eines einzigen
Landes begeben hat. Die Ressourcen schienen nahezu unbegrenzt und so haben wir es schlichtweg versäumt, rechtzeitig alternative Technologien zu entwickeln. Wir wähnten
uns in Sicherheit und wurden kalt erwischt. Dabei haben uns kalifornische Technologieunternehmen längst gezeigt, wie wir auch ohne Erdöl mobil sein können.
Zudem wissen wir schon lange, wie alternative Stromproduktion funktioniert. „Wind“ ist nur eines der Stichworte. Ich setze darauf, dass die verantwortlichen Minister mit ihren
Experten neue Wege gehen und Investitionen zukunftsorientiert vornehmen.

Auch aus Gesprächen mit Mitgliedsunternehmen wissen wir um die Lage in der Baubranche – einer unserer wirtschaftlichen Schlüsselbereiche: Wohnungsbau-Aufträge
werden zurückgezogen, der Bau von Eigenheimen ist an vielen Stellen zum Erliegen gekommen. Gleichzeitig gehen die Baupreise kaum zurück – stellenweise ist das Gegenteil der Fall. Die Zinsen steigen, Förderprogramme laufen aus oder werden gestoppt. Ich vermisse auch hier die lenkende Hand der Bundesregierung – eben „Fahren auf Sicht“.

Unterhalb der dichten Wolkendecke großer Themen waren die meisten von uns Tag für Tag damit beschäftigt, Ihre Unternehmen, Betriebe und Einrichtungen auf aktuelle und
erwartbare Herausforderungen einzustellen. Handeln ins Ungewisse entwickelte sich dabei zu einer Tugend erfolgreichen Überlebens. Im Austausch mit Ihnen haben mich
Ihr Mut, Ihre Kreativität und Ihr Durchhaltewille immer wieder beeindruckt. Die Begeisterung für diese Art von Unternehmertum habe ich wo immer möglich und sinnvoll nach außen getragen.

Mit der Landesregierung und unserem Dachverband UV Nord pflegen wir einen unverändert intensiven und vertrauensvollen Austausch. Das soll auch im kommenden Jahr so bleiben. Die regionalen Medien werden wir in der bewährten Form informieren und bei Veranstaltungen einbeziehen. In der Berichterstattung der zurückliegenden Monate haben wir aktuelle Anliegen platzieren können. Darüber hinaus reicht unser Engagement bis in die Jobcenter Eutin und Plön, sowie die Aktivregionen unseres Verbandsgebietes – um nur einige Beispiele zu nennen. Diese Arbeit nehmen wir Ihnen ab, darum müssen Sie sich nicht kümmern.

Ich danke meinem Team in Vorstand und Präsidium für die so wirkungsvolle und angenehme Art der Zusammenarbeit. Mein ganz besonderer Dank geht aber in Ihre
Richtung, an Sie unsere Mitglieder aus allen Bereichen der Wirtschaft und des gesellschaftlichen Lebens. Mir war es wieder Freude und Ehre zugleich, an der Spitze
unseres Verbandes zu stehen. Daran hatte die Geschäftsstelle mit ihrer kompetenten und kontinuierlichen Zuarbeit nicht unwesentlichen Anteil.

Ihnen, Ihren Familien und den Menschen, die Ihnen anvertraut sind, wünsche ich auf diesem Weg ein gesegnetes Weihnachtsfest und ein von Gesundheit, Erfolg sowie
Zufriedenheit gekennzeichnetes Jahr 2023. Bleiben Sie Ihrem Verband gewogen!

Ihre Lydia Bahn

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