Unternehmerin im Portrait: Kirsten Manthey

FILIPPOS Erlebnisgarten        

 

Sie wollen mit dem Fahrstuhl in den 10. Stock eines Geschäftshauses fahren und kommen beim Warten mit einer Dame neben Ihnen ins Gespräch. Als sich die Türen endlich öffnen, haben Sie gerade begonnen, Ihr Unternehmen (Ihren Arbeitgeber) und Ihre Aufgabe zu beschreiben. Welche Informationen bringen Sie in dieser kurzen Zeit unter?

Ich führe ein kleines nettes Familienunternehmen. Stellen Sie sich vor, Sie besuchen Ihren liebevollen Großvater mit Rauschebart in seinem großen Garten. Ihre Kinder laufen sofort los und beginnen ein Spiel und sind für die nächsten Stunden völlig darin vertieft. Sie genießen derweil den vielfältigen Garten, naschen Erdbeeren, lassen sich zeigen wie darauf Marmelade bereitet wird und genießen auf einer Bank frisch gebackenen Kuchen. Wieder zuhause im Alltag, streichen Sie ein Brot mit dieser Marmelade und bei allen kommt die Erinnerung an ein paar wunderbare Stunden gemeinsam im Garten auf.

Würden Sie Ihren beruflichen Weg noch einmal wählen?

Ich würde mich beruflich bzw. betrieblich immer wieder so entscheiden.

Welcher Abschnitt Ihres Werdegangs hat sich rückblickend als besonders wichtig erwiesen?

Immer der letzte Berg dessen Gipfel man gerade vor der Nase hat oder gerade hinter sich gebracht hat.

Welches Ihrer Produkte schätzen Kunden besonders?

Das Gesamtkonzept, insbesondere den Platz und die Unaufgeregtheit. Im Einzelnen dann natürlich die angebauten Früchte, die Verarbeitung daraus und das Know-How, das dahintersteht.

Für wie viele MitarbeiterInnen tragen Sie Verantwortung?

In der Hauptsaison für 30 Menschen.

Welches ist dabei Ihre größte Herausforderung?

Jeden einzelnen mit seinen Möglichkeiten und Grenzen wahrzunehmen um ein möglichst harmonisches Team zu haben. Nur wenn jeder einzelne sich wohlfühlt, kann ein harmonisches Team zusammenwachsen.

Halten Sie die Prinzipien des „Ehrbaren Kaufmanns“ in unseren Tagen noch für zeitgemäß?

Gegenfrage: Wo würden wir, also diese Welt enden, wenn diese Werte nicht unser Ansatz sind? Dann ist gemeinsames Leben nicht möglich auf diesem Planeten und auswandern geht nicht..

Was hat sich mit der Corona-Pandemie und den damit verbunden Folgen für Sie persönlich im beruflichen Umfeld verändert?

Die Pandemie hat in mir ein sehr viel größeres Bewusstsein geschaffen für die Nachhaltigkeit meines Angebotes und meiner möglichen Unabhängigkeit aus meiner eigenen Haltung heraus.

Meine Kunden zeigen eine viel größere Wertschätzung, das ist eine sehr positive Energiezufuhr gegen den erhöhten Aufwand.

An einigen Stellen hat eine Optimierung von Abläufen stattgefunden, die mich zeitlich entlastet und den Gästen mehr Service bietet.

Welche unternehmerische Leistung bewundern Sie am meisten?

Ich bewundere, bzw. schätze am meisten, wenn Menschen frühzeitig Ihren Weg klar gezeichnet haben und diesen konstant verfolgen. Mit klarer Vision und Absteckung der Parameter/ Grenzen.

Welche drei Hinweise würden Sie einem Berufseinsteiger mit auf den Weg geben?

Die drei Tipps von mir lauten:

- Wähle eine Richtung die Dir liegt.

- Denke über ein mögliches Ziel kurz nach.

- Entscheide Dich für eine Richtung zu diesem und folge dieser.

Dann kann der Weg auch mal anders aussehen und wird trotzdem der Richtung folgen..

Wie stehen Sie zu der Vereinbarkeit von Beruf und Familie?

Ich kann mir die Vereinbarkeit von Familie und Beruf nur als Selbstständige so vorstellen, da mir diese die Flexibilität gibt auch mal spontan für meine Kinder da zu sein. Eine Herausforderung bleibt dabei die Trennung von privat und betrieblichem und insbesondere der stetige und manchmal schnelle Wechsel der verschiedenen Rollen, die ich in mir vereine. Es überwiegen jedoch aus meiner Sicht die Vorteile meiner Selbstständigkeit auch für die Entwicklung meiner Kinder.

Woraus schöpfen Sie die meiste Kraft für Ihren Beruf?

Mein Vater hat schon immer gesagt: „In der Ruhe liegt die Kraft“. Also im Alltag während der Arbeit immer wieder für Ruhe sorgen und selber im Privaten Ruhe tanken. Am Strand und auf meiner Terrasse.

Wenn Ihnen auf dem Weg zur Arbeit plötzlich eine Fee erscheint und Sie einen Wunsch für die Zukunft freihaben – was würden Sie antworten?

Ich würde mir wünschen, dass alles gut wird

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