Newsletter 04/ 2021

Sehr geehrte Damen und Herren, liebe Mitglieder!

Im vergangenen Jahr um diese Zeit haben Sie sich vermutlich so wie ich schon auf das nun vor uns liegende Weihnachtsfest gefreut: Einmal mit großen Einschränkungen leben, die Bereitstellung der Impfstoffe abwarten und dann haben wir unsere Freiheit bald wieder zurück. Allein: es ist ganz anders gekommen. Wir warten von Tag zu Tag gespannt auf neue Entscheidungen, die fast jede(n) von uns betreffen. Der grüne Landesvater Winfried Kretschmann hat in seinem Buch „Worauf wir uns verlassen wollen“ Prinzipien genannt, die uns in dieser besonderen Lage als Richtschnur dienen können: Die unantastbare Würde des Individuums und die Solidarität als Verantwortung für die Gemeinschaft. – Letztere ist jetzt mehr gefragt denn je!

Der Unternehmensverband war für mich rückblickend eine der Konstanten und damit meine ich nicht nur den Informationsaustausch. Die „Familie der Mitglieder“ hat zusammengestanden, sich wo nötig gegenseitig unterstützt und ist sogar gewachsen. Daraus entstehen für Vorstand wie Geschäftsführung Ansporn und Verpflichtung gleichermaßen.

Gegenwärtig nimmt die neue Bundesregierung ihre Arbeit auf. Ich setze darauf, dass an den Planungen für die Verkehrsinfrastruktur des Nordens unverändert festgehalten wird. Ein Augenmerk werden wir über unseren Dachverband auch auf die Frage richten, ob über die Abschaffung von Hartz IV quasi durch die Hintertür ein bedingungsloses Grundeinkommen eingeführt werden soll. Sorgen bereiten mir darüber hinaus die stetig steigenden Energiekosten für Verbraucher und Unternehmen gleichermaßen. - Ich bin sicher, an wichtigen Themen wird es uns nicht fehlen.

In einer Zeit, die oftmals von Alltagssorgen und Zukunftsfragen dominiert wird, denke ich oft an meine Eltern. Sie haben sich im Jahr 1988 entschieden, die Ausreise von Kasachstan nach Deutschland zu beantragen. Ich habe erst mit dem Älterwerden erfassen können, wieviel Mut und Gottvertrauen für diesen Schritt nötig waren. Daraus schöpfe ich noch heute die Kraft, auch besondere Herausforderungen mit Optimismus anzugehen. Selbstverständlich hoffe ich dabei, dass sich die Dinge in meinem Sinne entwickeln. Gleichwohl gilt auch für mich die zeitlose Feststellung von Vaclav Havel: „Hoffnung ist nicht die Überzeugung, dass etwas gut ausgeht, sondern die Gewissheit, dass etwas Sinn hat, egal wie es ausgeht!“

Ihnen, Ihren Familien und den Menschen, für die Sie Verantwortung tragen, gelten meine guten Wünsche: Frohe Festtage und einen von Zuversicht gekennzeichneten Übergang in das Neue Jahr! Bleiben Sie behütet!

Ich freue mich auf unsere nächste Begegnung und verbleibe

mit herzlichen Grüßen

Ihre Lydia Bahn

Corona-Impressionen – Mitglieder haben berichtet:

In unterschiedlichen Formaten haben wir Einschätzungen zur aktuellen Lage erhalten, die hier in zusammengefasster Form wiedergegeben werden:

Das Thema „Personal“ nimmt breiten Raum ein: Im Bereich der Gastronomie/Hotellerie sind zahlreiche sog. „450,- Euro-Kräfte“ abgewandert und mehrheitlich nicht zurückzugewinnen. Unter Corona-Bedingungen war diese Personengruppe nicht abgesichert, gleichzeitig jedoch auf Einnahmen angewiesen. Die nunmehr eingegangenen Beschäftigungsverhältnisse beinhalten zumeist feste Zeiten und keine Wochenendarbeit. Entstandene Lücken sind oftmals nur organisatorisch zu schließen – veränderte Öffnungszeiten oder gar Betriebsschließungen sind die Folge.

In diesem Zusammenhang steht auch das Thema „Fachkräftenachwuchs“. Die Situationsbeschreibung beinhaltet Hinweise auf Versäumnisse im Ausbildungssystem ebenso wie die angespannte Lage bei der Gewinnung von qualifizierten Mitarbeitern (m/w), die bereits aktuell auf dem Arbeitsmarkt verfügbar sind. Dabei stehen Einkommen und Lebensqualität durchaus auf einer Stufe. Abiturienten/Abiturientinnen nutzen ihre Lehre nicht selten als Sprungbrett in eine anschließende Hochschulausbildung. Im Bereich des Bankenwesens wird darauf reagiert, indem beispielsweise interne und vergleichbare Ausbildungsgänge angeboten werden. Grundsätzlich gilt: die Erwartungshaltung von Abiturienten (m/w) beinhaltet ganz überwiegend einen Studiengang. Selbst die, die nur mit Mühe die Hochschulreife erlangt haben, streben diesen Weg an. Nicht selten ist (wiederholtes) Scheitern vorprogrammiert. Die Erfahrung lehrt, dass dieser Personenkreis in einem Beruf mit praktischen Anteilen von Beginn an bedeutend erfolgreicher sein könnte. Über die gesellschaftliche Wertschätzung von „Meister und Master“ kann hier langfristig ein Wandel eintreten. Um Fachkräfte vom IT-Experten bis zum Koch herrscht bisweilen ein harter Wettbewerb! Lockangebote führen nicht selten dazu, dass die bisherigen Arbeitgeber von einem Tag auf den anderen mit Lücken leben müssen, die allenfalls mittelfristig zu schließen sind.

Im Bankengeschäft wird aktuell nicht mit Corona-bedingten Ausfällen gerechnet. Die Region steht grundsätzlich gut da. Die Sommermonate haben bei Camping/Hotellerie/Gastronomie für teilweise extrem hohe Umsätze gesorgt. Anders sieht es dort aus, wo das Geschäftsmodell maßgeblich auf Familienfeiern setzt. Bei Beziehern von Finanzhilfen liegen jetzt die Forderungen nach Rückzahlung vor. Hierfür fehlen oftmals die Mittel ebenso wie die erforderliche Einsicht.

Die Auftragslage im Handwerk ist unverändert hoch und mit den vorhandenen Kräften nur mit Mühe zu bewerkstelligen. Ein Ende der aktuellen Preisspirale ist kaum in Sicht. In der Folge werden Kostenvoranschläge bei Bauvorhaben durch Kostenschätzungen ersetzt (die nicht selten aktualisiert werden müssen). Wachstum hängt hier wie in anderen Bereichen von der Verfügbarkeit des notwendigen Personals ab! Bäcker, Fleischer und Frisöre gelten unverändert als „Mangelware“. Ausgebildete 450-Euro-Kräfte aus dem Bereich Catering und einer entsprechenden Ausbildung haben sich oftmals andere Einkommensquellen gesucht und stehen früheren Arbeitgebern mit ihrem Fachwissen nicht mehr zur Verfügung.

Erfolge der Tourismusbranche schlagen indirekt auch auf die Abfallbranche durch. Das betrifft den Umfang der Belegschaft ebenso wie anfallende Mengen z.B. an Recyclingstoffen. Hier ist die Nachfrage groß, hohe Rohstoffpreise sorgen für angemessene Erträge.

Breiten Raum nimmt das Thema „Impfquote“ ein, hier zwei Stimmen: „In meinem Unternehmen sind 25% der MitarbeiterInnen nicht geimpft. Wir können die daraus resultierenden Einschränkungen gegenwärtig noch mit Urlaub und Abbau von Überstunden abfedern.“ Menschen mit Migrationshintergrund stehen Impfungen nicht selten sehr viel kritischer gegenüber als ihre deutschen Kollegen (m/w). Die daraus resultierende erhöhte Testnotwendigkeit ist hinsichtlich der Kostenübernahme nicht immer befriedigend geregelt.

Jenseits der Herausforderungen des Tagesgeschäfts ist z.B. die mangelnde Verfügbarkeit von Gewerbeflächen ein wichtiges Thema. Durch das geringe Angebot wird nicht nur das Wachstum vorhandener Unternehmern behindert, auch GründerInnen tun sich schwer – von „zugezogenen Betrieben“ ganz zu schweigen. Größere (Bau-)Projekte scheitern nicht selten an Bürgerentscheiden. Sie gehen zurück auf das Bestreben, Betroffene zu Beteiligten zu machen. Es ist allerdings fraglich, ob die aktuellen Maßstäbe für die Durchsetzung von Entscheiden noch angemessen sind. Dort, wo zukunftsweisende Investitionen durch eine Minderheit verhindert werden, macht das Wort von der „Diktatur der Minderheit“ schnell die Runde.

Mit ihren Ausgaben in die Verkehrsinfrastruktur (2020 fast € 120.000.000) baut die Landesregierung den vorhandenen Investitionsstau ab. Gleichzeitig entstehen durch Umleitungen und Staus unzumutbare Belastungen für Bürger, Touristen und Gewerbe. Spediteure können entstehende Kosten nur bedingt weitergeben. Eine zentrale Baustellenkoordination könnte hier für Abhilfe sorgen.

Foto: UV, Sts Dr. T. Rohlfs im Austausch mit Mitgliedern unseres Verbandes am 06.12.2021 unter Zoom-Bedingungen.

Unternehmerin im Portrait: Sandra Engel-Dälken

engel.marketing

Sie wollen mit dem Fahrstuhl in den 10. Stock eines Geschäftshauses fahren und kommen beim Warten mit einer Dame neben Ihnen ins Gespräch. Als sich die Türen endlich öffnen, haben Sie gerade begonnen, Ihr Unternehmen (Ihren Arbeitgeber) und Ihre Aufgabe zu beschreiben. Welche Informationen bringen Sie in dieser kurzen Zeit unter?

Als Marketingexpertin biete ich KMU´s & selbstständigen UnternehmerInnen eine sehr persönliche Marketingberatung an und fungiere als externes Marketingbüro, für Firmen, die nicht ganzjährig den Bedarf haben, eine Marketingfachkraft fest anzustellen. Hierbei können geschäftliche Saisonalitäten oder auch budgetäre Rahmenbedingungen z.B. bei Stiftungen, Verbänden und Vereinen eine Rolle spielen. Ich trainiere GeschäftsführerInnen und Teams u.a. in den Bereichen LinkedIn Marketing & Positionierung durch Social Media im Allgemeinen. Darüber hinaus bin ich begeistert als freie Marketing-Dozentin und Business Mentorin für junge Startups in Schleswig-Holstein im WEmentor Programm des WEstartupSH tätig sowie im Ehrenamt in verschiedenen Verbänden engagiert.

Würden Sie Ihren beruflichen Weg noch einmal wählen?

Grundsätzlich ja, aber vielleicht hätte ich mich, zumindest mit meinem heutigen Wissen, doch eher von dem einen oder anderen Arbeitgeber gelöst, um Neues auszuprobieren. Möglicherweise hätte ich doch noch den ursprünglich mal fest eingeplanten MBA an der Uni in St. Gallen gerne gemacht, oder mich auch schon etwas eher mit meinem Weg in die Selbstständigkeit auf eigene Beine gestellt.

Welcher Abschnitt Ihres Werdegangs hat sich rückblickend als besonders wichtig erwiesen?

Die wertvolle Chance, auf meinem beruflichen Weg immer wieder einmal wertvolle MentorenInnen an meiner Seite gehabt zu haben, meine Executive Management Programm an der INSEAD in Frankreich in 2004 sowie meine dreimonatige LinkedIn Weiterbildung 2020/21.

Welches Ihrer Produkte schätzen Kunden besonders?

Was macht mich aus?:

Begeisterungsfähigkeit, Individualität & Kreativität in meiner konzeptionell-strategischen Marketingberatung.

Geschätzte Dienstleistungen sind u.a.:

Klassische Logo- & Corporate Design-Entwicklung, wie Visitenkarten o.ä., meine Social Media Betreuung inkl. Community-Aufbau und Pflege, z.B. auf Instagram, Website-Konzeption & -pflege, Flyer-Entwicklung bishin zum Druck, Präsentationserstellung, Texten, Impulsvorträge zu Fachthemen sowie 1:1 Trainings und Moderation z.B.  von abteilungsübergreifenden Strategie-Workshops.

Für wie viele MitarbeiterInnen tragen Sie Verantwortung?

Ich bin Einzelunternehmerin und habe bisher noch kein Team. - Allerdings bin ich auch leidenschaftliche „Familienmanagerin“ in Bad Schwartau und habe zwei eigene Kinder im Alter von 9 und 6 Jahren sowie ein „geschenktes Kind/Bonuskind“ im Alter von 18 Jahren.

Welches ist dabei Ihre größte Herausforderung?

Meine aktuell größte Business-Herausforderung sehe ich in Themenfeldern wie Digitalisierung und Skalierung in Zeiten der Corona-Pandemie, um weitere neue Eckfeiler für mein Unternehmen zu schaffen und mich noch sicherer aufstellen und etablieren zu können.

Halten Sie die Prinzipien des „Ehrbaren Kaufmanns“ in unseren Tagen noch für zeitgemäß?

Ja, absolut! Als Vollblut-Hanseatin und gebürtige Hamburgerin ist das eine Ehrensache. Ich habe sechs Jahre lang als Wirtschaftsjuniorin/JCI-Mitglied ehrenamtlich an der Handelskammer Hamburg gewirkt und war jedes Jahr an Silvester immer sehr gerne an den traditionellen Versammlungen des „Ehrbaren Kaufmanns“ mit dabei.

Was hat sich mit der Corona-Pandemie und den damit verbunden Folgen für Sie persönlich im beruflichen Umfeld verändert?

Ich musste mich und meine Geschäftsidee ziemlich neu aufstellen und mich sowie mein Angebot aufgrund der wirtschaftlichen Corona-Situation quasi ganz neu erfinden. Hierzu gehörte u.a. auch der Aufbau ganz neuer Akquisewege für mich.

Welche unternehmerische Leistung bewundern Sie am meisten?

Ich finde z.B. Unternehmer-Persönlichkeiten wie Richard Branson und Steve Jobs sehr inspirierend. Der berufliche Weg meines Vaters bot aber auch stets eine Orientierung für mich in Schul-, Studiums- und Berufsanfangszeiten. Der klare Karriereweg meines Ehemanns ist auch sehr besonders und motivierend zugleich.

Welche drei Hinweise würden Sie einem Berufseinsteiger mit auf den Weg geben?

Beziehen Sie unbedingt MentorenInnen sowie die lokalen Handelskammern mit ihrem weiten Informations- und Unterstützungsangebot mit ein und hören Sie nie auf zu Lesen und sich kontinuierlich fort- und weiterzubilden. – Lifelong Learning!

Wie stehen Sie zu der Vereinbarkeit von Beruf und Familie?

Ich bin jetzt im 5. Jahr selbstständig und arbeite zu mind. 75% digital und remote in meinem Home Office. Das gibt mir das nötige Maß an Flexibilität, um in der ersten Tageshälfte begeisterte Vollblut-Unternehmerin zu sein und dann am Rest des Tages in meiner Mutterrolle aufgehen zu können.

Woraus schöpfen Sie die meiste Kraft für Ihren Beruf?

Aus intensiver und wertvoller Zeit mit meiner Familie, meinen Freunden/Innen, langen Spaziergängen in der Natur, z.B. am schönen Ostseestrand, Pilates, Joggen & Yoga sowie Achtsamkeitskursen. Das ermöglicht mir den steten „Blick nach vorne“, auch in sehr herausfordernden Zeiten wie in der aktuellen Pandemie. Zerstreuung finde ich u.a. durch gute Bücher & Musik, Kultur, Kochen, Photographie und Reisen.

Wenn Ihnen auf dem Weg zur Arbeit plötzlich eine Fee erscheint und Sie einen Wunsch für die Zukunft freihaben – was würden Sie antworten?

Bitte die Uhr direkt zurückstellen „auf Neustart“ März 2020 für ein „Hier & Jetzt“ sowie eine gesunde und hoffnungsvolle Zukunft für uns alle ganz ohne Corona und Krisen durch Pandemien.

Reaktivierung der Schienenstrecke Malente-Lütjenburg

(Teil 2: SPNV und Regio-S-Bahn)

Seit September 2020 besteht der Verein Schienenverkehr Malente-Lütjenburg e.V. Er setzt sich für die Reaktivierung dieser für die Region wichtigen Bahnstrecke ein. Nachdem im letzten Newsletter über die Zwischennutzung für das Forschungsprojekt REAKT berichtet wurde, geht es heute um die langfristige Perspektive der Bahnstrecke im SPNV.

Nutzung der Standzeit der neuen RegionalBahn-Linie Lübeck-Malente

Einen ersten Teilerfolg konnte der Verein mit der Aufnahme des ersten Teilstücks der Bahnstrecke Malente-Lütjenburg in den Landesnahverkehrsplan 2022-2027 (LNVP) erzielen. Im Rahmen der Beschleunigung der Strecke Kiel-Lübeck wird auch ein Vorortzug von Lübeck bis Malente geplant. Aus fahrplantechnischen Gründen wird dieser Zug jede Stunde eine längere Standzeit im Bahnhof Malente haben, bis er über die eingleisige Strecke zurück nach Lübeck fahren kann. Diese Standzeit soll nicht als „Totzeit“ verfallen, sondern kann ausgenutzt werden, um Malente mit zwei weiteren innerörtlichen Halten zu erschließen und zudem die Landesfinanzschule, die Gustav-Heinemann-Bildungsstätte sowie die Ortschaft Krummsee direkt an die Schiene anzubinden. Dies ist insbesondere daher spannend, weil die Landesfinanzschule für 16,3 Mio. EUR ausgebaut werden soll.

Nach über 40 Jahren wieder eine Perspektive im SPNV!

So heißt es im neuen Landesnahverkehrsplan 2022-2027: „Lübeck – Malente mit stündlicher S-Bahn zusätzlich zum halbstündlichen RegionalExpress Kiel–Lübeck. Hier sind neue Stationen in Malente Ost, Eutin Carl-Maria-von-Weber-Straße, Bockholt und Techau vorgesehen. In Malente kann die innerörtliche Erschließung durch eine Verlängerung der in Malente endenden Regionalbahnen bis in den Bereich der Innenstadt mit zwei neuen Haltepunkten Malente Markt und Malente Nord verbessert werden.“ Nach über 40 Jahren hat ein erster Teil der Bahnstrecke Malente-Lütjenburg also nachweislich wieder eine konkrete Nutzungsperspektive im Schienenpersonennahverkehr (SPNV).

Bestmögliche Erschließungswirkung der eingesetzten Ressourcen

Die ersten zwei bis vier Kilometer der Bahnstrecke Malente-Lütjenburg würden durch diese Maßnahme reaktiviert werden. Wirtschaftlich ist dies insbesondere daher sinnvoll, da ein solcher Triebwagen stündlich ohnehin bereits in Malente vor Ort sein wird. Es fallen also gar keine Kosten für notwendige zusätzliche Triebwagen oder notwendiges zusätzliches Personal an, sondern es geht um die bestmögliche Ausnutzung ohnehin bereits eingesetzter Ressourcen.

Forschungsprojekt REAKT als Zwischennutzung bis zur Reaktivierung

Der Zeithorizont der Realisierung „nach 2030“ führt zudem nun zu der Situation, dass die Bahnstrecke Malente-Lütjenburg nachweislich zukünftig für den SPNV wieder benötigt werden wird - bis dahin jedoch zunächst noch ohne Nutzung im SPNV bleiben würde. Genau dieses Zeitfenster kann und will der Verein somit jetzt optimal für das Forschungsprojekt REAKT mit der Entwicklung einer hochinnovativen SolarTram als neue Lösung im Schienenverkehr gemeinsam mit Hochschulen und Unternehmen nutzen. Über das Projekt wurde im letzten Newsletter des Unternehmensverbandes bereits berichtet.

Sollte sich die SolarTram bewähren, wäre es dann langfristig auch denkbar, dass die Strecke bis Malente Nord oder zur Landesfinanzschule von der RB-Zügen und auf der weiteren Strecke bis Lütjenburg auch im Alltagsverkehr von einer SolarTram befahren werden könnte und so den Lückenschluss zur Ostseeküste herstellen würde. So könnte dann aus dem Forschungsfahrzeug im Testbetrieb bestenfalls ein nahtloser Übergang in den Alltagsverkehr erfolgen.

Auch Reaktivierung bis Lütjenburg denkbar

Auf dem zu reaktivierenden innerörtlichen Teilstück der Bahnstrecke in Malente liegen bereits fünf der sieben technisch zu sichernden Bahnübergängen der gesamten Strecke Malente-Lütjenburg. Die wesentlichen Kosten der Reaktivierung der Gesamtstrecke wären daher mit dieser Maßnahme bereits gelöst. Auch eine Weiterfahrt der Triebwagen nach Lütjenburg kommt daher (zumindest saisonal) in Betracht und soll geprüft werden.

Bestandteil der Regio-S-Bahn Lübeck

Die Stadt Lübeck unterstützt die Bemühungen, denn die Linie soll sogar Bestandteil der geplanten neuen Regio-S-Bahn Lübeck werden. Auch die Stadt Eutin und die beiden Landkreise Plön und Ostholstein haben sich hierzu entsprechend positiv positioniert. Für die Gemeinde Malente würde sich mit der Einrichtung von Bahnhaltestellen in Malente Markt, Malente Nord und an der Landesfinanzschule eine nie dagewesene Erschließungsqualität im ÖPNV ergeben – mit direkter Verknüpfung nach Eutin, Kiel, Lübeck und Malente. Auch das Gewerbegebiet in Malente an der Lütjenburger Straße würde direkt an die Schiene angebunden werden. Zudem wäre es möglich, saisonal oder ganzjährig von Lübeck auch direkte Züge bis Lütjenburg an die Ostseeküste der Hohwachter Bucht durchzubinden. Die gesamte Region würde also massiv profitieren.

Weiterer Austausch

Mit einem wöchentlichen Newsletter hält der Verein seine Mitglieder und alle weiteren Interessierten auf dem Laufenden über die Projekte und Entwicklungen. Wer diesen Newsletter erhalten möchte und wer es den schon über 85 privaten Mitgliedern, der Stadt Lütjenburg und der Gemeinde Malente gleichtun und die Reaktivierungsbemühungen der Bahnstrecke Malente-Lütjenburg unterstützen möchte, kann dies mit einer Vereinsmitgliedschaft deutlich machen. Details und Beitrittsformulare finden Sie unter https://www.schiene-m-l.de. Der Newsletter kann auch unter newsletter@schiene-m-l.de beantragt werden.

Ferner würden wir uns seitens des Vereins darüber freuen, Ihnen die Projekte auch persönlich vorzustellen und hierbei auch Rede und Antwort zu stehen. Viele der Inhalte sind teils komplex und bauen aufeinander auf, daher ist Einiges auch erklärungsbedürftig. Wir freuen uns daher auf den weiteren Austausch und stehen auch bilateral jederzeit bei Fragen und zur Rücksprache gern zur Verfügung. Hierbei könnten beispielsweise auch Kooperationspotenziale vertieft werden, denn es ist uns ein Anliegen, dass auch die regionale Wirtschaft von den Forschungsprojekten, entstehenden Netzwerken und dem Wissenstransfer bestmöglich profitiert. Kontaktieren Sie uns gern jederzeit info@schiene-m-l.de.

(Prof. Dr. Heiner Monheim, Sven Ratjens für Schienenverkehr Malente-Lütjenburg e.V.)

Für Ihren Terminkalender

Unsere Webinare

20.01.2022  praktische Hinweise zur Unternehmensdarstellung in sozialen Medien

17.02.2022  Digitalisierung in Unternehmen

22.03.2022  Die WTSH (Wirtschaftsförderung und Technologietransfer Schleswig-Holstein GmbH) Partner und Förderer bei zukunftsgerichteten Projekten

Beginn jeweils 18.00 Uhr - Einladungen folgen

 

16.03.2022 

Mitgliederversammlung und anschl. Jahresempfang in Plön bei der Förde Sparkasse

Das Team der Geschäftsstelle schließt sich den guten Wünschen von Frau Bahn an.

Wir sind vom 16.12.2021 – 04.01.2022 telefonisch erreichbar.

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