Landgasthof Restaurant Brechtmann - ein Mitglied stellt sich vor

Seit kurzem zählt das Restaurant Brechtmann zu unseren Mitgliedern. Frank Berger, der Eigentümer, war auf uns zugekommen. Was liegt da näher als ein Besuch vor Ort. An einem herrlichen Spätsommertag präsentiert sich Ostholstein von einer seiner schönsten Seiten. Frank Berger und ich genießen den freien Blick in die Landschaft und kommen schnell ins Gespräch.

Der Fragebogen, den ich mitgebracht habe, dient lediglich als Anhalt. Wir sind schnell im Gespräch. Mit dem „Brechtmann“ haben sich Berger und seine Frau einen Lebenswunsch erfüllt, den sie nie aus den Augen verloren haben. 2017 war das Jahr der Entscheidung: Bei einem Seminar hatte eine der Teilnehmerinnen den entscheidenden Hinweis: Für das Brechtmann in Schürsdorf (Gemeinde Timmendorfer Strand) würde aus Altersgründen ein Nachfolger gesucht. Von da an nahmen die Dinge ihren Lauf. Heute führen die Bergers nach eigenem Bekunden das erste klimaneutrale Restaurant in Schleswig-Holstein. Ihr Haus gehört zu den Geheimtipps der Region, die Entenspezialitäten sind nicht nur zu Weihnachten geschätzt. Und dann steige ich doch in mitgebrachten Fragenkatalog ein:

1. Würden Sie Ihren beruflichen Weg noch einmal wählen?
Ja, auf jeden Fall. Und dabei habe ich zu Beginn gar nicht geahnt, wie vielseitig sich mein Leben gestalten würde. Nach der Ausbildung habe ich als Zeitsoldat auf der Gorch Fock gekocht – das war eine grandiose Zeit. Später war ich dann in den USA, in Dubai… die Häuser konnte ich mir aussuchen. Am Ende verfüge ich über einen unglaublichen Erfahrungsschatz, der mir hier zugutekommt.

2. Welches Ihrer Produkte schätzen Kunden besonders?
Wir haben einfach eine exzellente Küche. Wer zu uns kommt, weiß das – die Anzahl der Stammgäste ist groß. Natürlich denken viele bei „Brechtmann“ auch an Entenbraten, aber der ist nur eine unserer Spezialitäten. Im Übrigen bieten wir den auch „außer Haus“ an – fast möchte ich sagen „ein echter Renner“.

3. Für wie viele MitarbeiterInnen tragen Sie Verantwortung?
Insgesamt sind wir neun – und zwar ohne Fluktuation. Das Team steht, wir sind eingespielt. Unser Restaurantleiter Ali Abbasse hat mich hier schon empfangen. Er hat 2002 in der Küche angefangen. Die beiden Köche sind im Alter meiner Kinder. Ihnen gegenüber empfinde ich mich nicht nur als Arbeitgeber, sondern auch als älterer Freund.

4. Halten Sie die Prinzipien des „Ehrbaren Kaufmanns“ in unseren Tagen noch für zeitgemäß?
… absolut – es steht bei mir ganz oben. Und für mich gilt „ehrbar“ nicht nur gegenüber den Kunden, sondern auch im Umgang mit meinem Personal.

5. Welche unternehmerische Leistung bewundern Sie am meisten?
Der Gang in die Selbständigkeit verlangt mir immer wieder viel Respekt ab. Entsprechend ist das mit denen, die den Betrieb oder das Unternehmen ihrer Eltern weiterführen. Das Behaupten auf dem Markt, das Treffen von Entscheidungen im Tagesgeschäft aber auch perspektivisch… So muss sich Gehen auf dem Hochseil anfühlen. – Und für uns als Ehepaar war natürlich der Kauf des Restaurants der Riesenschritt überhaupt, den meine Frau und ich auch bis heute noch keinen Augenblick bereut haben.

6. Welche drei Hinweise würden Sie einem Berufseinsteiger mit auf den Weg geben?
Erstens sei fleißig, gib Gas! Zweitens guck über den Tellerrand und drittens halte Ordnung! Das gilt für den Arbeitsplatz ebenso wie für das eigene Leben. Wenn Du Ordnung hältst, hast Du den Kopf frei für die wichtigen Dinge.

7. Woraus schöpfen Sie die meiste Kraft für Ihren Beruf?
Ganz klar aus meiner Familie und in zweiter Linie aus der Natur.

8. Wenn Ihnen auf dem Weg zur Arbeit plötzlich eine Fee erscheint und Sie einen Wunsch für die Zukunft freihaben – was würden Sie antworten?
Ich wünsche mir mehr Respekt und Achtung für diejenigen, die maßgeblich für das Bruttosozialprodukt stehen - die Gruppe der Arbeitgeber und Arbeitnehmer. Und liebe Fee, mach diesem unglaublichen Wust von Bürokratie ein Ende!


Das Gespräch führte der Geschäftsführer.

In dieser Ausgabe lernen Sie unser Mitgliedsunternehmen „Bauelemente Ivers“ aus Malente kennen. Ich habe mich dazu mit Christian Ivers auf seinem neuen Betriebsgelände zwischen Kasseedorf und Schönwalde verabredet. Die ehemalige Scheune ist kaum wiederzuerkennen: Eine Montagehalle samt Showroom sowie zeitgemäße Sozialräume sprechen für sich. Vom Fenster in Übergröße bis zum Sonnenschutz reicht das Sortiment – im Fachjargon handelt es sich dabei um „Baufertigteile“.

Ivers und ich kommen ins Gespräch. Wie er denn auf die Idee gekommen sei, sich selbständig zu machen. Die Antwort verschlägt mir fast die Sprache: „Vor Jahren habe ich mir ein neues Fenster einsetzen lassen. Vier Zentimeter Luft nach einer Seite wären durchaus normal, wollte mir der Monteur erzählen und brachte eine überbreite Deckleiste an. Nachdem ich mich im Internet belesen hatte, dachte ich mir: Das kannst Du besser!“ Und Christian Ivers machte sich (erfolgreich) auf den Weg!

Fotos: UV

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